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NeOBi (NeOBi)

Projekt: NeOBi

NeOBi ist ein Verbundprojekt zwischen der Martin-Luther Universität, dem Burgenlandkreis und der Stadt Halle (Saale). Das Akronym NeOBi steht dabei für den Projekttitel: „(Neu-)Ordnungen von Bildungslandschaften reflexiv gestalten. Zur riskanten gesellschaftlichen und schulischen Teilhabe von Kindern in peripheren Sozialräumen“.

Teilprojekt 4: Lokale Bildungsmanagement-Praktiken: Herausforderungen für kommunale Akteurinnen und Akteure der Bildungsadministration und -politik

Das Teilprojekt 4 analysiert die komplexen und teilweise paradoxen Herausforderungen sowie die Strategien und Spielräume kommunaler Akteurinnen und Akteure bezüglich des Umgangs mit Bildungsbarrieren im Spannungsfeld mit der Bildungspolitik. Die Neuskalierung bzw. Umverteilung staatlicher Aufgaben, territoriale Gebietsreformen, die Bewältigung des demografischen und des Strukturwandels, sowie die Ökonomisierung bildungspolitischer Verantwortlichkeiten stellen die Kommunen vor eine Reihe neuer Herausforderungen, die  in das kommunale Bildungsmanagement hineinwirken – in ländlichen Regionen mit anderen Ausprägungen als in städtischen Regionen. Die zentrale Fragestellung des Teilprojekts lautet: Mit welchen Herausforderungen und strukturellen Rahmenbedingungen sind kommunale Akteurinnen und Akteure mit Blick auf den Abbau von Bildungsbarrieren konfrontiert, mit welchen Strategien reagieren sie darauf und welche Spielräume gibt es?

Im Sinne einer (trans-)lokalen Ethnografie des Staates („stategraphy“, Thelen et al. 2018) wird im Teilprojekt daher untersucht, welche paradoxen Effekte unterschiedliche kommunale Grenzziehungen und die aktive Herstellung (oder Ablehnung) von politischen Zuständigkeitsbereichen auf die Bildungslandschaften haben. Ziel ist es dabei, nicht nur die Bedingungen kommunaler bzw. administrativer Praxis herauszuarbeiten, sondern auch deren Spielräume offenzulegen. Diese können bereits existieren und vereinzelt Teil lokaler Praktiken sein. Darüber hinaus kann aber über den Vergleich der Untersuchungsgebiete und der NeOBi-Entwicklungswerkstätten erarbeitet werden, welche Spielräume unter welchen Bedingungen zusätzlich zu Verfügung stehen können.

Für alle vier Untersuchungsgebiete finden zwei mehrmonatige ethnographische Feldaufenthalte im Abstand von zwei Jahren statt. Kommunale Verwaltung verstehen wir dabei als eine Organisation, die sich aus aufeinander bezogenen, sich verändernden „Bündeln von Praktiken und Arrangements“ zusammensetzt (Schatzki 2006). Während die kommunale Verwaltung bzw. das Bildungsmanagement als Organisation in der ersten Feldphase im Vordergrund steht, ist die zweite Phase verstärkt auf die Verbindungen, Abhängigkeiten und Verhältnisse der Kommune bzw. des Bildungsmanagements zu weiteren Akteurinnen und Akteuren außerhalb der Kommunalverwaltung ausgerichtet.